Gedanken für den 2. April 2020 - Wie geht es weiter?


Wann wird die Ausgangsbeschränkung zu Ende sein? Wann können wir uns wieder treffen zum ratschen und Kaffee trinken? Wann geht das Leben wieder so weiter, wie wir es gewohnt sind?

Wir wissen es nicht. Eine Situation wie diese hat es nicht gegeben, seit ich lebe. Niemand weiß heute, wie es die kommenden Wochen und Monate weitergehen wird.

Wir wissen es nicht. Eigentlich ist es immer so. Wir schreiben Termine in unsere Kalender, planen unseren Urlaub und unser Leben. Doch was wirklich kommt haben wir nur zu einem kleinen Teil in der Hand. Auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen. Was die Zukunft uns bringen wird, können wir heute nicht wissen.

Doch wenn wir zur Ruhe kommen. Wenn wir aufhören immer  an die Zukunft zu denken und einfach jetzt da sind, in diesem Augenblick. Wenn wir uns Zeit nehmen uns selber zu spüren. Dann kann es sein, dass wir eine Ahnung von einem „Wissen“  bekommen, das uns auch in so schwierigen Zeiten trägt und uns Kraft gibt. Es ist kein rationales „Wissen“, das wir uns durch unseren Verstand aneignen können. Es ist ein „Wissen“ das wir mit unserem Herzen sehen können .

Im Logion 3 des (apokryphen) Thomasevangelium sagt Jesus so: „…Wenn ihr euch selbst erkennt, werdet ihr erkannt werden, und Ihr werdet wissen dass ihr Söhne (und Töchter) des lebendigen Vaters seid.“  Wir sind Gottes Kinder. Wir sind getragen von Gottes Liebe. Wir sind umgeben, erfüllt, lebendig von Gottes Geist.  Das ist ein „Wissen“, das größer und wichtiger ist als alles andere, was wir jemals wissen könnten.

Da ist so viel, was wir nicht wissen. So vieles fühlt sich in diesen Tagen unsicher an. Aber da ist auch das „Wissen“, das Gott in unsere Herzen gelegt hat. Wir sind Gottes Kinder.  Das kann uns stärken, dass wir mutig und mit Zuversicht durch diese Tage gehen.

(Pfarrerin Martina Oefele)