Was für ein Gott ist das. Der Herr Zebaoth, Herrscher der Heerscharen, König über Engel, Mächte und Gewalten. Der Gott, der der Schöpfer der Welt ist, der sagt: "Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, [spricht der Herr Zebaoth.]" (Sacharja 4,6)
Die Erde soll sich verändern. Aber sie soll sich nicht verändern durch Gottes starken Arm oder seine mächtige Rache, sondern durch seinen Geist. Sanft und zart wie ein Windhauch oder stark und bewegend wie ein Sturm wird dieser Geist Gottes in der Bibel beschrieben. Und er ordnet sich niemals menschlichen Machtphantasien unter. Nicht dem, was wir für gegeben halten. Nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch Gottes Geist wird die Welt verändert.
Der Geist weht, wo und wann er will. Und oftmals so ganz anders als wir es erwarten. Das erfahren die angstvoll versammelten Jünger zu Pfingsten. Statt hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken, verbergen sie sich lieber in den engen Mauern eines Hauses. Das erfahren auch die Menschen, die die Pfingstpredigt des Petrus verwundert anhören und nicht einordnen können.
Pfingsten geschieht in dem Geist, der sich der Angst verweigert vor dem, was da noch kommen könnte. Der Raum für Gott wird eng, gleichsam den engen Mauern des Hauses, in das sich die Jünger zurückziehen, wenn wir uns festhalten an dem, was wir gewohnt sind. Wenn wir uns zurücklehnen und uns einrichten mit dem, was bequem ist.
Was wäre denn, wenn die Welt weniger damit beschäftigt wäre, sich mit dem Gegebenen einzurichten oder sogar einfach abzufinden, um sich sicher zu fühlen, sondern stattdessen kraftvoll der Zukunft entgegengehen würde? Mit der Kraft des Gottesgeistes, die nicht zerstört und zerstreut, sondern hoffnungsvoll Begegnungen sucht. Die nach einer Zukunft strebt, in der Menschen heil leben können, in Frieden und Sicherheit. Nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch Gottes Geist.
Gottes Geist ist ein Geist der Zukunft. Je nachdem, in welchem Geist wir leben, wird unsere Zukunft aussehen. Und Pfingsten ist das Fest, das Zukunft verheißt - und zwar keine schon festgefügte, vorherbestimmte Zukunft, sondern eine die uns erwartet und von uns begeistert mitgestaltet sein will. Gottes Zukunft ist es, auf die wir zugehen. Machen wir uns mit auf den Weg!
(Pfarrerin Regine Weller)